South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe im Test - Mit magischen Furzkräften gegen die Unterwelt (2024)

Fantasy? Total out, das spielt doch heute niemand mehr. Statt Vibratorklingen und Pizzakartonschilden zücken die Jungs und Mädels in South Park Handys, Bohrer und Ketchup-Beutelchen, denn in Die rektakuläre Zerreißprobe stehen Superhelden wie Captain Diabetes, Tupperware und The Human Kite (der menschliche Drachen) im Scheinwerferlicht. Ihr selbst verkörpert abermals den Neuen - ein Kind, das gerade erst nach South Park gezogen ist und Anschluss bei den ansässigen Gören sucht. Dabei seid ihr weit mehr als ein normaler Hosenscheißer. Ihr und eure Eltern bergen ein dunkles Geheimnis und eure übermenschlichen Furzfähigkeiten haben die Macht, die Welt aus den Angeln zu heben ...

Coon and friends

Cartman (alias The Coon) hat große Franchise-Pläne für sein Superheldenteam: Kinofilme, Serien, Spielzeug. Am nötigen Kapital fehlt es jedoch, weshalb sich die Helden­truppe entschließt, dem Verschwinden der hässlichen Katze Scrambles auf den Grund zu gehen. Als Finderlohn winken immerhin 100 Dollar! Allerdings hat Freedom Pals, das zweite Superheldenteam der Stadt, den gleichen Plan ... und dann wird auch noch klar, dass hinter dem Verschwinden der Mieze eine ganzes Verbrechersyndikat mit unheilvollen Plänen steckt. Ein weiteres Mal stellt ihr euch also in rundenbasierten Kämpfen anderen Superhelden, Krebsmenschen, Sechstklässlern und Aushilfs-Ninjas.

Quelle: PC GamesChaos-Bomber: Der Feind wird sich gleich in die Luft sprengen – rot markiert seht ihr den Radius.Wie versprochen wurde das Kampfsystem des Vorgängers Stab der Wahrheit aufpoliert und mit einem gesteigerten, wenn auch nicht überwältigenden Komplexitätsgrad versehen. Ihr könnt euch nun auf dem Schlachtfeldraster bewegen und Feinde per Rückstoß aufeinanderprallen lassen. Feinheiten von reinrassigen Strategiespielen à la Final Fantasy Tactics, bei denen die Richtung, aus der ihr angreift, das Höhenniveau, auf dem ihr euch befindet, und die Verkettung von Attacken eine Rolle spielen, fehlen allerdings. Wer sich mit Spielen dieser Art auskennt, ist mit dem normalen Schwierigkeitsgrad stark unterfordert. Auch in Die rektakuläre Zerreißprobe habt ihr die Wahl zwischen unterschiedlichen Klassen, als Neuer dürft ihr sogar mehrere davon wählen, die Attacken nach Gutdünken zusammenstellen (euch stehen dafür fünf Slots zur Verfügung) und nach Belieben wechseln. Genre-üblich umfasst die Liste von Heldentypen Tanks (Tupperware), Damage Dealer (Super Craig), Unterstützer und Heiler (The Human Kite) sowie agile Charaktere (Fastpass) und ein paar Mischklassen.

Nach und nach schaltet ihr neue Begleiter frei; wie ihr euer maximal vierköpfiges Team bestücken wollt, bleibt euch überlassen - von besonderen Auseinandersetzungen, bei denen die Teilnehmer festgelegt sind, mal abgesehen. Kaum eine Rolle spielt das Leveln: Außer dem Neuen sammelt keiner der Mitstreiter Erfahrung und wenn ihr eine höhere Stufe erreicht, verbessern sich eure Attribute selbstständig. Anders als im Vorgänger tragt ihr keine Waffen, dafür dürft ihr bis zu acht Artefakte ausrüsten, die Werte wie Stärke, Gesundheit, Rückstoßschaden und so weiter verbessern.Quelle: PC GamesErst mal einen abseilen: Ihr könnt jede Toilette in South Park benutzen. Jederzeit!

Get cooned

Von den etwa 20 Stunden Spielzeit nehmen die Kämpfe ungefähr ein Drittel ein. Gelegentlich lockern Sonderregeln bei gewissen Widersachern die Auseinandersetzungen auf und damit ihr mehr zu tun habt, als bloß Attacken auszuwählen, seid ihr angehalten, in Quick-Time-Events Angriffe mit dem richtigen Timing zu verstärken. Auch wenn euch Feinde Schaden zufügen, könnt ihr das mit einem rechzeitigen Tastendruck ausnutzen. Denn je Quelle: PC GamesSuperkraft: Jeder der Helden verfügt über einen Superangriff. Hier zu sehen: Captain Diabetes.schneller ihr reagiert, desto mehr Punkte fließen in eure Superleiste, die euch bei voller Ladung befähigt, einen Spezialangriff auszulösen. Die sind charmant und humorvoll, allerdings auch ziemlich langatmig umgesetzt. Nach einer Weile nutzt sich der Schauwert ab, ausschalten kann man die Animationssequenzen nicht.

Im Verlauf des Spiels erlernt ihr weitere Fähigkeiten, die ihr im Kampf einsetzen könnt: Zum einen dürft ihr Gegner sofort und in einem Bonus-Zug mit Prügeln bestrafen, sobald diese eine Mikroaggression äußern. Was das ist? Zum Beispiel, wenn euer Gegenüber eines eurer männlichen Team-Mitglieder mit dem Ausdruck "Weichei" bedenkt. Dies propagiert veraltete und schädliche Geschlechterklischees! Zum anderen greift ihr auf eure beeindruckende Furzkraft zu, mit der ihr gegnerische Runden überspringen oder die Zeit anhalten könnt, um Extra-Dresche zu verteilen. Dieses Talent funktioniert aber nur, wenn der Neue am Leben ist, außerdem hat die Furzkraft einen gewissen Cooldown - sonst wäre sie auch viel zu stark. Zu guter Letzt beschwört ihr diverse Helfer, sobald ihr deren Gunst errungen habt, dazu gehören unter anderem Moses sowie die Waffenfanatiker Jimbo und Ned.

Anime-Connaisseur

Wenn ihr nicht gerade kämpft, erforscht ihr die Kleinstadt South Park. Anfangs könnt ihr bestimmte Bereiche noch nicht betreten, aber je mehr Freunde ihr gewinnt, desto mehr Wege erschließen sich euch. Sobald ihr eine Allianz mit Professor Chaos eingeht, könnt ihr zum Beispiel elektrische Schaltflächen "hacken" - dazu lasst ihr euch von Butters einen Hamster in den Hintern schieben, den ihr dann mit Hochdruck zwischen die Kabel furzt, Quelle: PC GamesBoss im Anmarsch: Im Spiel sind überraschend viele Obermotze enthalten.wo er einen Kurzschluss auslöst. In der ganzen Stadt sind Crafting-Materialien, Kostüme und Yaoi-Kunstwerke (erotische Illus­trationen im Anime-Stil, die Tweek und Craig in intimen Momenten zeigen) verborgen, viele davon sind erst zugänglich, wenn ihr die Fähigkeiten eurer Begleiter mit euren Furzkräften kombiniert. Einige dieser Bonusgegenstände sind gut versteckt, das Lösen der Rätsel allerdings erfordert nur wenig Gehirnschmalz.

All die Objekte, die ihr zu Artefakten und Heilmitteln weiterverarbeiten könnt, stammen aus der Fernsehserie und sind logisch platziert - in Küchen findet ihr Fressalien, in Nachttischschubladen Bibeln, Gleitgel und Herpescreme. Dabei ist es irritierenderweise kaum nötig, Objekte zu craften. Starke Artefakte etwa erhält man ohnehin im Verlauf des Abenteuers, auch Heilmittel sind meistens ausreichend vorhanden. Am Ende des Spiels horteten wir mehr als 999 Teile, für die wir keine Verwendung hatten. Vom Interesse an Item-Beschreibungen und einem Komplettierungsdrang abgesehen existiert keine Motivation, versteckte Truhen zu finden und zu plündern.Quelle: PC GamesKurze Unterbrechung: Immer wieder lockern Minispiele das Geschehen auf.

Nachhilfe bei Mrs. Cartman

Die Story des Abenteuers nimmt einen Großteil des Spiels ein, es gibt aber auch ein paar Nebenaufgaben. Die sind, abgesehen von der humorvollen Präsentation, wenig einfallsreich gestaltet. So sollt ihr etwa Flyer eines Möchtegern-Comedians an allen möglichen Stellen in der Stadt verteilen oder die entlaufenen Katzen von Big Gay Al einfangen. Als Lohn winkt die Möglichkeit, ein Selfie mit dem Auftraggeber zu machen. Eine eurer Aufgaben ist Quelle: PC GamesSchöne Erinnerungen: Auf dem Social-Media-Dienst Coonstagram postet ihr eure Selfies.es schließlich, Cartmans Superhelden-Franchise bekannter zu machen, und dafür braucht ihr so viele Follower wie möglich. Als Social-Media-Plattform dazu dient Coonstagram, eine fiktive Alternative zu Instagram. Wie beim Vorgänger trefft ihr in Die rektakuläre Zerreißprobe ständig auf bekannte Seriencharaktere, ihr helft etwa Cartmans Mutter, deren "Nachhilfeservice" zu bewerben, nehmt einem besoffenen Randy die Autoschlüssel ab oder lasst euch vom weisen Taco-Budenbesitzer Morgan Freeman den Weg weisen.

Abgedeckt wird dabei die ganze Seriengeschichte, von Urgesteinen wie Dr. Mephesto aus der fünften Folge bis zu den neu eingeführten Memberberries aus der zwanzigsten Staffel. Ein paar Promis runden die Menagerie ab, vor Rapper Kanye West allerdings hatten die Anwälte von Ubisoft anscheinend so viel Angst, dass der es nur in der Form seines Alter Ego Gay Fish in das Spiel geschafft hat. Wenig überraschend geht es das ganze Spiel über respekt- und geschmacklos, ekelhaft und brutal zu - eben genau so, wie es sich Fans der Vorlage wünschen. Dennoch vergab die USK dieses Mal eine Freigabe ab 16 Jahren, außerdem erscheint Die rektakuläre Zerreißprobe auch in Deutschland komplett ungeschnitten. Da dieses Mal keine Nazi-Zombies ihr Unwesen in South Park treiben, mussten keine verfassungsfeindlichen Symbole zensiert werden.

As(s) seen on TV

Insgesamt betrachtet ist die Story von Die rektakuläre Zerreißprobe ordentlich geschrieben und über weite Strecken hinweg sehr amüsant. Da abermals Trey Parker und Matt Stone, Schöpfer und Autoren der Fernsehserie, mit Argusauge über die Produktion wachten, entspricht das Spiel in Sachen Sound, Optik, Humor und Stimmung bis ins Detail der Vorlage - auch die Vertonung wurde komplett von den üblichen Sprechern übernommen. Schön: Auch die deutschsprachigen Spieler kommen nun in den Genuss einer vollwertigen Synchronisation, denn Die rektakuläre Zerreißprobe bietet nicht nur deusche Texte, sondern auch die deutschen Originalstimmen. Natürlich geht auf Deutsch einiges an Wortwitz verloren und ein paar Begriffe sind ungelenk übersetzt - die Flyer des bereits erwähnten Comedians etwa, im Original "Headshots", werden auf Deutsch als "Kopfaufnahmen" bezeichnet - dafür stellen fehlende Englischkenntnisse nun keine Hürde mehr für den Genuss von South Park dar. Die Spielzeit ist im Vergleich zum Vorgänger um etwa fünf auf insgesamt 20 Stunden angewachsen, allerdings verbringt ihr eine ordentliche Menge davon mit Herumlaufen. Zwar gibt es Schnellreisestationen in der ganzen Stadt, doch die sind spärlich verteilt und bei jeder Benutzung folgen Zwischensequenzen und Ladezeit. Immerhin werdet ihr nicht ständig von Kämpfen aufgehalten, wenn ihr darauf keine Lust habt. Den herumstehenden Gegnern könnt ihr einfach ausweichen oder sie mithilfe eurer Furzkraft austricksen.

In dem Furze liegt die Kraft

Die rektakuläre Zerreißprobe ist ein Must-have für alle, die Freude am Vorgänger und der kontroversen Zeichentrickserie haben. Das Spiel macht sich aber keine Mühe, materienfremden Spielern die Welt von South Park näher zu bringen - solltet ihr keine Ahnung von der inzwischen überraschend komplexen Welt von Cartman und Co. haben, entgeht euch eine Unmenge von Witzen und Anspielungen. Dazu kommt, dass in der Fortsetzung des Ubisoft-Rollenspiels zwar sinnvolle Änderungen am Kampfsystem vorgenommen wurden, die Mechanik aber immer noch sehr simpel daherkommt. Das Gleiche trifft auf die Rätsel und die Nebenaufgaben, das Levelsystem und den Handlungsverlauf zu. Ihr habt wenig Möglichkeit, in die Story einzugreifen, was allerdings auch nicht weiter verwundert, schließlich bleibt euer Held nach wie vor das ganze Spiel über stumm. Das Fazit ähnelt wenig überraschend dem des erfolgreichen Vorgängers: Die rektakuläre Zerreißprobe ist ein sehr gutes South Park-Spiel und ein mittelmäßiges Rollenspiel.

Meinung und Wertung

').css('opacity', 0).html(tip).appendTo('body');self.init();self.target.on('mouseleave', () => {console.log('mouseleave');console.log($('#shareDialog').hasClass('is-open'));if ($('#shareDialog').hasClass('is-open')) {self.remove();}});self.tooltip.on('click', () => {self.remove();});});$(window).on('resize', () => {self.init();});}/*** @param target* @param info* @param timeout*/showTemporary(target, info, timeout) {let self = this;timeout = timeout || 10;this.target = target;let tip = self.textList[info];if (!tip || tip == '') {return false;}if (this.tooltip) {this.tooltip.remove();}this.tooltip = $('

').css('opacity', 0).html(tip).appendTo('body');this.init();setTimeout(() => {self.remove();$(this.target).removeClass('active');}, timeout * 1000);}/****/remove() {if (!this.tooltip) {return;}this.tooltip.animate({top: '-=10',opacity: 0}, 50, function() {$(this).remove();});}/****/init() {if (!this.tooltip || !this.target) {return;}this.tooltip.addClass('dBlk');}}ctcTooltip = new ctcTooltips();$(document).on('click', '.shareCopy', function() {$(this).addClass('active');copyToClipboardNew($(this));});var copyToClipboardNew = function(target) {var textArea = document.createElement('textarea'),text = target.data('text');textArea.style.position = 'fixed';textArea.style.top = 0;textArea.style.left = 0;textArea.style.width = '2em';textArea.style.height = '2em';textArea.style.padding = 0;textArea.style.border = 'none';textArea.style.outline = 'none';textArea.style.boxShadow = 'none';textArea.style.background = 'transparent';textArea.value = text;document.body.appendChild(textArea);textArea.focus();textArea.select();try {var successful = document.execCommand('copy');if (successful) {ctcTooltip.showTemporary(target, 'link_copied', 2);} else {ctcTooltip.showTemporary(target, 'link_copy_error');}} catch (err) {}document.body.removeChild(textArea);};var closeShareWidget = function(delay) {setTimeout(function() {shareDialog.classList.remove('is-open');}, delay);}jQuery(document).on('click', '.jsShare', function() {shareDialog.classList.add('is-open');jQuery(document).on('click', '#shareDialog', function() {if (event.target.nodeName == 'I') {closeShareWidget();} else {var container = $('.shareWrapper');if ((!container.is(event.target) && !container.has(event.target).length) || event.target.nodeName == 'A') {closeShareWidget();}}});})

15